Der Orgelbauverein organisierte bereits sein viertes Orgelkonzert in der Bergkirche zu Gunsten der neuen Orgel in der Stadtpfarrkirche, die marode ist. Daher musste das Konzert in der Bergkirche stattfinden, da die Orgel in der Stadtpfarrkirche hierfür nicht mehr geeignet ist. Der Vorsitzende des Orgelbauvereins Dr. Gahabka bedankte sich hierfür bei den Verantwortlichen der Bergkirche für die Gastfreundschaft.
Der Orgelbauverein konnte erneut einen Profi an der Orgel verpflichten, Martin Nyqvist. Der Organist mit dem schwedischen Namen ist in Frankfurt geboren, und lebt derzeit in Waldkraiburg. Sein Studium der Kirchenmusik absolvierte er in Regensburg.
Mit seiner Werkauswahl stellte er mit Johann Sebastian Bach, den Großmeister der barocken Orgelmusik Felix Mendelssohn-Bartholdy gegenüber, der als Neuentdecker der deutschen Orgelmusik gilt, und den „deutsch-romantischen Stil“ in der Orgelmusik begründete.
Während Bachs Präludium und Fuge eine ausgeprägte Fingerfertigkeit verlangt, und den Glanz der Barockzeit präsentierte, improvisierte Nyqvist eine Partita im barocken Stil, bei der er die ganze Bandbreite des Orgelklanges auslotete. Von den schnarrenden Zungen bis zum mächtigen Bass reichte die Palette, um mit meditativen Flötentönen einen wirkungsvollen Kontrast zu erreichen.
Den Romantiker Felix Mendelssohn- Bartholdy interpretierte Nyqvist in der Orgelsonate Nr 1 mit mächtiger Klangfülle, wobei im düsteren ersten Satz die Fuge von zarten echoartigen Choral einwürfen durchzogen wird. Verschlungene Harmonien werden von ruhigen meditativen Sequenzen abgelöst. Seine ausgefeilte Spieltechnik paarte Nyqvist hier mit einem ausgeprägten Spürsinn für die romantischen Belange Mendellssohns.
Und weil er bereits eine Improvisation im barocken Stil vorgestellt hatte, setzt Nyqvist noch ein improvisiertes Scherzo im romantischen Stil drauf, und reizt die Ziegeltrum-Orgel voll aus, bis an ihre Grenzen.
Seine Vorliebe für die schnarrenden Zungen konnte der Zuhörer wieder vernehmen, als Nyqvist mit spielerischer Leichtigkeit das Scherzo intoniert, und ruhige getragene Sequenzen einfügt.
Nachdem die Zuhörer mit ihrem Applaus eine Zugabe erwirkt hatten, beendete Georg Friedrich Händel mit dem ersten Satz seines Orgelkonzerts in F Dur einen gelungen Abend, bei dem Barock auf Romantik traf, und so die Zuhörer in 2 verschiedene Klangwelten führte.
Weitere Unterstützung des Orgelneubaus ist möglich über das Spendenkonto des Orglbauvereins bei der Sparkasse Landshut: IBAN DE 62 743 500 00 0021 0201 67.